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Im Torturm des Alten Schlosses brennt wieder Licht Malen wird sie wohl eher nicht. Fotografie, Installation
und Druckgrafik sei ihr Metier, erklärte Susann Dietrich gestern bei ihrem
Antrittsbesuch bei Bürgermeister Frank Zimmermann auf dem Gaildorfer Rathaus.
Dietrich hat in dieser Woche in der Nachfolge von Gisela Wrede die
Stadtmalerwohnung und das Stadtmaleratelier im Alten Schloss in Besitz genommen
– im Torturm brennt wieder Licht. Allerdings wohl nicht alle Tage. Die 33-Jährige, die in Weißenfels geboren
wurde und im Raum Braunschweig lebt und arbeitet, ist eine viel beschäftigte
Künstlerin mit Lehraufträgen und Projekten in ganz Deutschland. Sie wird sich
also nicht durchgängig in Gaildorf aufhalten, sondern die Schenkenstadt in ihre
Logistik eingliedern, zwischen ihre regelmäßigen Runden durchs Land: München,
Leipzig, Braunschweig. Eindrücke vom Gemäuer Am Mittwochabend ist Susann Dietrich in Gaildorf
eingetroffen. Rolf Deininger, der die Gaildorfer Stadtmaler betreut, hat sie,
wie gestern berichtet, auf der ART Karlsruhe getroffen, sie mit ihren
Vorgängerinnen Karin Brosa und Gisela Wrede bekannt gemacht und dann mit nach
Gaildorf genommen. Sie habe sich schon ein wenig im Schloss umgeschaut, sagt
sie. Die Dauerbaustelle gefällt ihr, auch wenn’s nachts gewöhnungsbedürftig
knarzt; sie beschäftigt sich bereits mit der Idee zu einer Installation. Erste Eindrücke: Morgens wird man vom Verkehr geweckt. Das Schloss hat die
neue Stadtmalerin umrundet, die Stadt ein wenig ausgekundschaftet, mit einigen
Leuten ist sie ins Gespräch gekommen. Der Dialekt sei etwas gewöhnungsbedürftig,
sagt sie. Konkrete Pläne für Gaildorf hat Susann Dietrich noch nicht. Anfängliche
Planlosigkeit ist allerdings auch nicht ungewöhnlich und zudem durch das
Stipendium selbst programmiert: Die Stadt stellt keine Bedingungen, sie stellt
lediglich zur Verfügung: Wohnung, Atelier, ein monatliches Salär. Nichts zu
erwarten und darauf zu vertrauen, dass der Aufenthalt genügend Inspiration
biete – das macht auch den Charme des Stipendiums aus. Gleichwohl haben sich feste Strukturen entwickelt. Bürgermeister Frank
Zimmermann hat es sich zur Gewohnheit gemacht, bei seinen Stadtmaler-Begrüßungen
zumindest einige Erwartungen zu formulieren. Die Abschlussausstellung zum
Weihnachtsmarkt etwa sei eine feste Größe. Es sei die bestbesuchte Ausstellung
des Jahres, und man könne dort auch „gut verkaufen“. Die Stadt, versichert
Zimmermann, wolle ebenfalls ein Werk erwerben. Einen „Tag des offenen Ateliers“
empfiehlt Zimmermann noch, und wenn sich’s ergebe, würde man sich auch über
eine Kooperation mit den Schulen freuen. Susann Dietrich will sich nun zunächst
einmal orientieren, auch über die technischen Möglichkeiten. Eventuell, sagt
sie, werde sie auch die druckgrafische Einrichtung ihres Ateliers in
Braunschweig nutzen müssen.
Foto: Richard Färber Susann Dietrich, 17. Gaildorfer Stadtmalerin, mit ihrem
Empfangskomitee vor dem Gaildorfer Rathaus: Bürgermeister Frank Zimmermann,
Kulturamtsleiter Raimund Horbas, Gemeinderat Martin Zecha, Susann Dietrich und
Rolf Deininger (von links).
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